In aller
Stille erobert derzeit ein Film die Herzen seines Publikums. „Die Leute kommen
weinend aus dem Kino“, sagt sichtlich bewegt von der mächtigen Reaktion auf
sein Werk, der spanische Regisseur und Produzent Juan Manuel Cotelo.
Was ist das
Geheimnis von „Mary’s Land“? Der Film ist kein Blockbuster und doch lief er
bereits in 25 Ländern und setzt seinen Siegeszug Herz um Herz unaufhaltsam
fort. Allein in Rom standen 600 Menschen vor dem Cinema Adriano und warteten
vergebens auf Einlass: Wegen Überfüllung geschlossen.
Ihnen blieb die
Zeit das Filmplakat zu studieren: Eine junge Frau umarmt die Welt in einer
Weise als sei sie mit ihr schwanger, umfängt sie mütterlich, warmherzig mit
einem Blick voller Güte.
Es ist ein
Film ohne Staraufgebot. Keine Meryl Streep, kein George Clooney ködern den Mainstream.
Doch halt! Ihre Körper sind nicht da, ja, wohl aber ihre Stimmen. Genauer ihre
Synchronstimmen. Ist es das, was das Publikum unterschwellig erkennt?
Ist es die
Musik? Ja, sie erinnert an den großartigen Film „Gladiator“. Und ja, mache
Szenen sind durchaus martialisch. Doch reicht das für diesen Erfolg?
Was
fasziniert Menschen an einem Film, der keinen richtigen Plot hat? Nur einige
wenige optische Effekte, die sich um einen Baum der Erkenntnis ranken? Wie
erfahren Menschen von einem Film, der von den Mainstream Medien schlicht
übersehen wird? Ist das die Antwort: „Sie operieren überall, auf allen fünf
Kontinenten!“?
Warum tun
sich Filmkritiker so schwer den Film einzuordnen? Ist er nun ein Liebesfilm
oder doch ein Horrorschocker? Ist er Dokumentation oder Drama? Oder gar eine
Komödie? Welcher Kategorie gehört er nur an? Cotelo lacht darüber. Er wundert
sich nur, warum noch keiner auf die Idee gekommen ist, seinen Film einfach
einmal nach seiner Wirkung zu beurteilen. Und diese Wirkung hat es in sich! Das
Herz wird im Innersten erschüttert, mit phänomenalen Folgen des Wohlbefindens.
Alexandra,
die diesen Film nun schon über zum 10mal gesehen hat, beschreibt es so: „Obwohl
ich den Film jetzt schon so oft gesehen habe, entdecke ich immer wieder etwas
Neues, was mich berührt.“ Soviel steht fest: Was es ist, das einem ins Herzen
spricht, ist für jeden etwas anderes. Vielleicht war es dies: „Ich hörte wie
sie sagte: Sohn ist es nicht genug, willst du nicht nach Haus kommen?“
Was ist es
für die Hauptfigur des Films, den Teufelsadvokaten?
Cotelo hat
den Mut und spielt in selber, den advocatus diaboli, eine Mischung aus „James
Bond“ und „Schirm, Charme und Melone“. Mut wird belohnt, man bringt ihm im Film
ein Lächeln entgegen. Warum nur fürchtet sich niemand vor dieser unheimlichen Gestalt?
Und wer ist diese korrekt gekleidete weibliche Person mit Kurzhaarschnitt und
strengem, klerikalen Habitus? Der Auftraggeber? Letztlich bleibt er im Nebel
des Unausgesprochenen.
Ist es eine
Staatsmacht, die eine Revolution von unten fürchtet? „Sie können es als
regelrechte Weltrevolution bezeichnen, angezettelt von völlig normalen
Durchschnittsmenschen.“ Oder ist es die Kurie, in der schon viele vom Glauben
abgefallen sind? Ist es eine Wirtschaftslobby, die um ihre Pfründe bangt? Oder
sind es gottgleiche Wissenschaftler, denen ein personaler Schöpfer ein Ärgernis
ihres überzüchteten Egos ist? „Wenn das wahr wäre“, sagt die Dame mit dem
streng klerikalen Habitus, „das wäre ungeheuerlich, dann…“. Der Gedanke, die
Konsequenz, sie bleibt im Unfassbaren unausgesprochen, denn sie ist für jeden
eine andere!
Cotelo alias
Anwalt des Teufels macht sich auf die Suche nach Antworten.
Wer steckt
hinter dieser Weltrevolution? Es gibt nur vage Hinweise: „ein Vater ein Sohn
und ein Bruder. Es gibt auch noch eine Frau. Sie nennen sie Mutter“. Klingt wie
Mafia.
Antworten
findet der Advokat ausgerechnet bei personae non gratae, in Ungnade gefallenen
Menschen. Die Antwort, die sie geben, ist eine Möglichkeit für das eigene Leben,
nicht mehr. Doch sie geben unserem Möchtegern James Bond mit seinem Regenschirm
aus Abteilung Q eine Anregung „tiefer zu graben“. „Gehen sie weiter, bis ganz
nach oben!“ so lautet seine Order. Und diese Dienstanweisung an einen Unterteufel
führt ihn an Orte, die er freiwillig nie besucht hätte.
Ausgesetzt
im Seelendschungel seines eigenen trostlosen Lebens hört er sagen „wieso tust
du mir weh?“ und findet Orte des Lichts in strahlenden Kinderaugen. Sie führen
ihn zu noch strahlenderen Augen von Sehern, welche mütterliche Augen der Güte
schauen durften. Unausgesprochenes spiegelt sich in ihrem Blick, eingebettet in
ein Lichtermeer aus Kerzen und Gebet. Ein Meer das nach Mehr verlangt. Es sind
archetypische Bilder der Seele und sie dringen tief, bringen eine Saite in uns
zum Klingen, die schon viele von uns vergessen haben. Die Stimme war, so sagen
seine Verhörten, „wie eine Liebkosung“.
Unser Advokat
im Dienste eines Höheren fühlt sich bei seinen Recherchen zunächst ganz in seinem
Element. Ein Massenmörder, ein glamouröses Model, ein perverser Transgender.
Doch was verbindet Massenmörder und Model? Warum schauen sie so glücklich, voll
inneren Friedens? Was ist so faszinierend an dem von Botox entstellten Gesicht
eines Transvestiten? Ist es dieser Blick kurz aufkeimender Hoffnung innigst
geliebt zu sein, trotz eines gefangenen Lebens im Schmutz und Morast der Lust?
Was klingt an in uns, wenn wir Tränen der Freude im Gesicht des Models sehen?
Wenn sie sagt: „Ich weine vor Freude, wenn ich nur daran denke. Denn Gottes
Gegenwart, die möchte ich so gerne wieder spüren.“
Ja, der Film
ist das geworden, was Cotelos Herz bewegt hatte ihn zu machen: Es ist ein
emotionaler Film von der „Sehnsucht Gottes nach seinen Kindern“ und man sollte
Taschentücher dabei haben, wenn man in der glücklichen Lage ist, Tickets
bekommen zu haben. Denn da der Film vom Mainstream ignoriert wird - schließlich
kommt er nicht aus der CGI Schmiede Hollywoods - läuft er gerne in
Programmkinos (in Österreich sogar im Cineplexx). Und besonders gerne dann,
wenn sich sein potentielles Publikum via Email-Bekundung, online-voting oder
einfach per Telefon, bemerkbar macht. Dann läuft der Film dort still aber
eindrücklich und vor allem nachhaltig, d.h. bis zu sechs Monate sind dann
durchaus drin. Wie etwa in Wien im Cineplexx Village Cinema zur Premiere am 29.
Ende September mit Juan Manuel Cotelo?! Lassen wir uns überraschen.
Nun also,
was ist es denn jetzt, was den Film so besonders macht? Am Ende kann man es nur
herausfinden, wenn man den Film gesehen hat. Doch Vorsicht! Er ist
lebensverändernd gut!
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